Farbenblind & Cannabis Ernten

Etwa 1 von 12 Menschen (8%) hat Schwierigkeiten, Farben zu sehen. Wenn es an der Zeit ist, Cannabis zu ernten, solltest du besonders auf die Verfärbung der Trichome an den Blüten deiner blühenden Cannabispflanze achten. Aber wie macht man das, wenn man bestimmte Farben schwer oder gar nicht sehen kann? Eine gute Frage von einem Kunden, der sich an den Dutch-Headshop wandte. In diesem Blog geben wir Tipps und Ratschläge zum Cannabis-Ernten bei jeder Form von Farbenblindheit (CVD).

So sieht die Verfärbung der Trichome für die meisten Menschen aus.

Wenn du alle Farben sehen kannst, fragst du dich vielleicht, warum wir einen Blog über Farbenblindheit schreiben. Aber allein in den Niederlanden haben etwa 700.000 Menschen eine Form von Farbenblindheit. Bei einer solchen Anzahl ist es wahrscheinlich, dass es Menschen gibt, die gerne eine Cannabispflanze im Garten oder unter einer hochmodernen LED-Wachstumslampe haben möchten. Schauen wir uns an, wie reife und unreife Trichome aussehen.

Trichome

In Kürze: Die Trichome von Cannabispflanzen sind die Harzdrüsen, die hauptsächlich auf den Blüten und ein wenig auf den umgebenden Blättern wachsen. Sie produzieren das Harz, in dem THCA, CBDA und andere Cannabinoide und Terpene darauf warten, dich glücklich zu machen. THC und CBD entstehen erst, wenn Stoffe mit einem -A am Ende erhitzt werden. Das nennen wir mit einem feinen Wort Decarboxylierung.

Wenn du eine Lupe nimmst, siehst du, dass die Trichome am Ende der Blütezeit deiner Cannabispflanze anfangen, sich zu verfärben. Von transparent über milchig weiß bis bernsteinfarben und schließlich braun. Das Warten mit der Ernte, bis die meisten Trichome verfärbt sind, hat verschiedene Vorteile:

• Transparent - Glasartige Trichome entwickeln sich noch. Außerdem sieht man bereits in der ersten Blütephase Trichome und der Ertrag ist etwas geringer. Man kann jedoch starke Indicas zu diesem Zeitpunkt ernten. Der Geschmack ist jetzt am süßesten.
• Milchig weiß - Sowohl THCA als auch CBDA sind auf ihrem Höhepunkt. Der beste Zeitpunkt, um hybride Cannabis zu ernten, ist, wenn die meisten Trichome milchig weiß sind.
• Bernsteinfarben - THCA zerfällt langsam zu CBNA, wodurch die Potenz abnimmt. Dies ist jedoch der Moment, um sativa-dominierte Sorten (Haze) zu ernten. Die Pflanze hat jedoch mehr Zeit zum Wachsen und somit einen etwas höheren Ertrag. Die Gesamtmenge an Cannabinoiden ist jetzt am höchsten.
• Braun - Wenn du am längsten mit der Ernte wartest, ist der Ertrag wahrscheinlich am höchsten. Dem steht gegenüber, dass der Geschmack für die meisten nicht mehr so angenehm ist. Auch gilt, dass der Abbau von THCA zu CBNA weiter fortgeschritten ist.

Das Problem bei allen bisherigen Untersuchungen zu den Leckereien in diesen Harzdrüsen ist, dass sie an einer begrenzten Anzahl von Proben durchgeführt wurden. Die Proben wurden auch zu verschiedenen Zeiten nach der Ernte analysiert [1]. Betrachte daher die obigen Informationen als Faustregel: Je dunkler die Trichome, desto weniger THCA. Zurück zur Farbenblindheit.

Und das Foto, mit dem wir später vergleichen werden:

Grün/Rot-Farbenblindheit

Wenn deine Netzhaut wenige grüne Zapfen hat oder diese nicht richtig funktionieren, spricht man von Deuteranomalie. Die überwiegende Mehrheit der Menschen hat diese Form der Farbenblindheit. Siehst du überhaupt kein Grün, spricht man von Deuteranopie. Wenn deine roten Zapfen weniger oder gar nicht funktionieren, spricht man von Protanomalie oder Protanopie. Unter einer starken Lupe sehen die Trichome so aus:

Deuteranomalie - Der Unterschied ist gut zu erkennen.

Deuteranopie (Grünblind) - Der Unterschied zwischen bernsteinfarbenen Trichomen und Blattgrün ist schwerer zu erkennen, aber man kann gut beurteilen, ob die Trichome weiß oder klar sind.

Protanomalie - Der Unterschied ist wieder gut zu erkennen.

Protanopie (Rotblind) - Genau wie wenn du kein Grün wahrnehmen kannst, ist der Unterschied zwischen klaren, milchigen Trichomen und bernsteinfarbenen Trichomen gut zu erkennen, wenn du die Helligkeitsunterschiede betrachtest.

Blau-Gelb-Farbenblindheit und vollständige Farbenblindheit

Etwas, das viel seltener vorkommt, ist, dass man Blau weniger gut (Tritanomalie) oder gar nicht (Tritanopie) von anderen Farben unterscheiden kann. Und wenn Blau das Einzige ist, was übrig bleibt (Monochromasie), kommt das äußerst selten vor. Schließlich gibt es noch eine Erkrankung, bei der die Netzhaut keine Zapfen enthält. Das nennt man Achromatopsie. Dann sieht man wirklich nur Unterschiede in Hell und Dunkel. Unten siehst du, wie das aussieht:

Tritanomalie - Der Unterschied ist leichter zu erkennen. Die roten Trichome springen ins Auge.

Tritanopie - Obwohl etwas weniger intensiv als oben, sind die überreifen Trichome dennoch sehr gut zu erkennen.

Blaumonochromasie - Wenn du nur (funktionierende) blaue Zapfen hast, bedeutet das nicht, dass die ganze Welt blau aussieht. Die reifen Trichome sind schwieriger zu unterscheiden. Achte auf die dunkleren Trichome und das Verhältnis von durchsichtigen und trüben Trichomen. Mehr trübe als durchsichtige? Dann ist es innerhalb von 2 Wochen Zeit zu ernten. Höre auf jeden Fall auf, Pflanzennahrung zu geben.

Achromatopsie - Wenn du die Welt in Schwarz-Weiß siehst, ist es verdammt schwer, Unterschiede in den Trichomen zu erkennen.

Unsere Tipps bei Farbenblindheit

Achte besonders auf den Helligkeitsunterschied zwischen den Stadien, die die Trichome durchlaufen. Für die 1 von 30.000 Menschen, die überhaupt keine Farben sehen, wird es schwierig, Cannabis zum richtigen Zeitpunkt zu ernten. Behalte dann lieber die Blütezeit im Auge. Steht in der Produktbeschreibung, dass die Blütezeit 7 bis 9 Wochen beträgt? Ernte die Cannabispflanze dann am Ende der 8. Woche für den theoretischen Sweet Spot.

Quellen:

[1] Sutton, D.B. 'Characterization of trichome phenotypes to assess maturation and flower development in Cannabis sativa L. (cannabis) by automatic trichome gland analysis'. Smart Agricultural Technology Volume 3, Feb. 2023.